Bei der ersten Suche nach unserem Zimmer auf dem Flur der dritten Etage riecht alles noch nagelneu – und auffällig natürlich nach Gebirgsluft und Weidetieren… Das hat seinen Grund: Auf fast allen Fluren sind Teppiche aus Schafswolle verlegt. Und das ist nur eines der extravaganten Ausstattungsmerkmale des Santre, das im Mai 2022 frisch eröffnet hat.
Santre in St. Andrä oberhalb von Brixen
Die Anfahrt zum Santre ist kurvenreich und kurz zugleich: Wenn man in Brixen von der Brennerautobahn fährt sind es nur einige Minuten, bis man am Fuße der Plose angelangt ist. Kurz vor dem Zentrum des Örtchen St. Andrä (dessen „San“ sowie das „tres“ für die drei Brüder dem Santre seinen Namen gibt) findet sich nahezu versteckt die Einfahrt. Das Hotel ist von der kurvigen Hauptstraße aus so gut wie nicht zu erkennen. Ein kleines Schild weist auf die Vorfahrt zum Hotel hin. Das Santre ist von der Straße kommend quasi unsichtbar, da man per Pkw ganz oben im fünften Stock an der Rezeption ankommt. In aufwändiger Bauweise wurde das Haus auf steil hangwärts abfallenden Grund errichtet. Schon beim Einchecken wird man mit einem Traumpanorama auf das Eisacktal belohnt.
san.light Suite: Perfekte Kombi aus Design und Funktion
Unsere san.light Suite ist die „kleinste“ Zimmerkategorie. Für zwei Personen ist sie aber luxuriös groß und bietet alle Ausstattungen und Designfeatures, die eine zeitgemäße Suite mitbringen sollte. Highlight sind die in hellem Holz gehaltenen Möbel. Insbesondere das „schwebende“ Bett in Kombination mit dem Waschtisch dahinter ist perfekt gelungen: Zimmer im modernen alpinen Stil sind erst dann richtig gut und komfortabel, wenn sie mit einem spannenden Design auch noch schaffen, praktisch und nicht umständlich in der Funktion zu sein. Die san.light Suite bleibt in unserem Fall auch am dritten Tag noch ganz aufgeräumt: Jacken, Taschen und Koffer oder Schuhe verschwinden im kleinen, begehbaren Kleiderschrank direkt am Eingang. Die Panorama-Liegekoje kann von einer dritten Person entweder als Bett mit Weitblick oder zum Entspannen genutzt werden. Ein komplett in gut duftendem Lärchenholz gehaltener Balkon (9m²) blickt in Richtung Südwesten ins Tal und die beeindruckende Bergwelt.
Mit dem Aufzug am Hang entlang…
Alle Zimmer sind gleichermaßen in Panoramalage ausgerichtet. Die Suiten in der unteren Etagen bieten einen genau so guten Panoramablick und zusätzlich über einen Privatgarten. Das Santre beherbergt alles in perfekter Anordnung in Terrassenbauweise. Erst wenn man durch die Parkanlage läuft, sieht man, wie großzügig sich einzelnen Bereiche entlang des Hangs erstrecken. Unterhalb der 4 Stockwerke mit Suiten befindet sich eine großzügige Parkgarage. Im fünften Stock ziehen sich Restaurant, Außengastronomie/Bar und Konferenzräume über die komplette Länge. Im sechsten Stockwerk befinden sich Lobby und Rezeption. Besonders eindrucksvoll ist eine Aufzugfahrt: Die verglaste Seite erlaubt einen Blick auf die mit Spritzbeton gesicherte Steilwand. Ein darauf spektakulär angebrachtes Kunstwerk, den Giant of Santre, zeigen wir in diesem Video…
Naturbadeteich oder Infinity Pool?
Wir haben das Santre im Juli besucht. Das ist sicher mit die beste Zeit für einen Urlaub in Brixen: Trotz der etwas erhöhten Lage (knapp 1.000 Metern Seehöhe) ist es ausreichend warm, um die Liegewiese genießen zu können. Daneben kann man sich zwischen einem klassisch auf deutlich über 30 Grad temperierten Panoramapool oder einen Naturbadeteich entscheiden. Von den Pools aus blickt man durch den wunderschön neu angelegten „mythic.garden“ mit einer Fläche von 1.750 Quadratmetern auf die umliegenden Berge. Für Familien ist das Santre gut geeignet: So gibt es Kinder-Areas und sogar einen relativ großen Indoor Pool für Kinder. Im Spa Bereich gibt es aber auch einen Adults-only-Whirlpool und einen eigenen Adults-Wellness Bereich.
Um die Hotelanlage finden sich noch zahlreiche unbebaute Flächen. Das sorgt für ein extrem ruhige Umgebung. Hinter dem Hotel vorbei führt die Hauptstraße SP29 – allerdings nicht hörbar. Rund ums Hotel gibt es trotz des steilen Hangs kleine Wege für z.B. einen schnellen Gassigang mit dem Hund.
Panorama Speisesaal & Frontcooking
Der Speisesaal ist in vielerlei Hinsicht ein Highlight. Egal an welchem Tisch mal sitzt, ein Panoramablick ist überall sicher: In mehreren Reihen steigen die Plätze nach hinten – wie im Kinosaal – auf, mit Blick auf die Bergwelt. Ein Großteil der Dinner-Area ist mit gemütlichen Sitzecken, vornehmlich für 2-4 Personen, ausgestattet. So ist Privatsphäre garantiert, viele Textilien schlucken Schall und lassen den Saal viel kleiner wirken, als er ist. Die Menüwahl trifft auf jeden Fall alle Geschmäcker. Es gibt nämlich ganze drei Menüs zur Wahl: Die Dining Experience by Santre (war an zwei Abenden unsere Wahl) sowie Koch Simon’s Favourite Dishes und ein Healthy & Vegan Menü. Zu allen dreien gehören Salate vom Buffet. Besonders schön: Man kann auch Gänge aus den verschiedenen Menüs kombinieren.
Das Logo, drei Streifen, begegnet einem von der Buchung auf der Website bis zur Tischdeko. Es steht, so mutmaßen wir, für die drei Brüder Alex, Christian und Andy. Sie alle sind fest im Betriebsalltag des Santre integriert. So bedient Andy beispielsweise als Sommelier bei Dinner. Mutter Sigi empfängt die Gäste im Restaurant, auch Vater Albin serviert die Speisen direkt vom Tresen der Showküche zu den Gästen. Im Sommer lassen sich Frühstück und Abendkulinarik auch auf der Terrasse genießen. Für den kleinen Hunger am Mittag gibt es eine Karte an der Lounge.bar 67 – ebenfalls mit kuschligem Ambiente innen im Winter oder mit separatem Außenbereich wie bei unserem Besuch.