Selten haben wir ein so traditionsreiches Haus wie das Waldhotel Davos vorgestellt. Das ursprünglich als Sanatorium erbaute Haus liegt exklusiv oberhalb von Davos mit einem legendären Blick auf die Graubündner Alpen. Thomas Mann diente es im Jahr 1912 als Inspiration für seinen Roman Der Zauberberg. Heute vereint das Hotel den Stil eines klassischen Grand Hotels mit moderner Ausstattung und exzellenter Küche.
Exklusivlage in Schweizer Bilderbuchlandschaft inspirierte schon Thomas Mann
Sobald man sich Davos mit dem Auto nähert, vergehen die letzten Kilometer bis zum Waldhotel wie im Flug: Aus Richtung Klosters kommend führt die Landstraße an winterlichen Traumkulissen vorbei – parallel zu der berühmten Schweizer Hochgebirgs-Bahnlinie. Beim Check-In befindet man sich unmittelbar in der Lobby des Hotels. Hier muss das Treiben der Patienten Thomas Mann, der damals seine Frau Katja im Sanatorium besuchte, zu großen Teilen seines Romans inspiriert haben. Die Krokowski Bar mit offenem Kamin, benannt nach einer der Figuren im Roman, wurde an der selben Stelle wie damals nachgebaut. Es lohnt sich, seinen Aufenthalt über einen Samstag im Waldhotel zu legen. Abends bietet Hoteldirektor Bardhyl Coli eine Erlebnisführung an. Als damaliger Chefarzt Professor Dr. Jessen führt er durch das Haus und erklärt die Zusammenhänge zu Thomas Manns Roman. Sogar ein original Sanatoriumszimmer gibt es noch zu bestaunen.
Südbalkone und moderne Zimmer laden zum Verweilen ein
Die 46 Zimmer und Suiten (Fotos: Doppelzimmer Standard mit Südbalkon) überzeugen heute mit schlichtem Luxus. Traditionelle Holzböden und modernes Mobiliar sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Sollte in Davos gerade mal nicht die Sonne auf die Südbalkone scheinen, kann man sich sogar einen Apple TV leihen und die Lieblingsserie auf den Fernseher streamen. Ein großer Teil der Zimmer hat einen Balkon mit Südausrichtung. Nach unserer Erfahrung kann man sich hier innerhalb von wenigen Stunden auch Mitte März bei 8 Grad einen Sonnenbrand holen. Restaurierte Original-Liegen und verglaste Balkongeländer sorgen für maximalen Komfort und Windschutz auch bei winterlichen Temperaturen. Dabei genießt man das vermutlich beste Panorama auf Davos. In den neuen Bädern erinnert prunkvoller Marmor als Waschtisch an frühere Zeiten, in denen das Sanatorium eines der luxuriösesten seiner Art war: Bereits 1911 gab es fließend Warmwasser in den Zimmern. In den Südbalkon-Zimmern wacht man mit einem Blick auf die verschneiten Berge auf – wirklich ein Traum.
Nicht entgehen lassen: Kulinarik der Extraklasse
Ein weiteres Highlight des Waldhotel Davos ist sein kulinarisches Angebot. Im Rahmen der Genusspension wird im Speisesaal des Hotels das Dinner serviert. Hier hat man die Wahl zwischen 3-, 4- oder 5-Gängen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hotels mit gehobener Küche setzt man im Wahdhotel Davos auf einen geringen Personalwechsel – und das merkt man am erstklassigen Service, der zur Haute Cuisine passt. Der junge Küchenchef Karim Schumann verwendet regionale Zutaten und interpretiert klassische Gerichte neu. Mit viel Liebe und Leidenschaft filigran angerichtete Speisen rechtfertigen auch den Preis des Abendessens, bei dem wirklich alle Gänge perfekt gestimmt haben.
Weinrestaurant “Mann und Co”
Das Essen im Hotelrestaurant als “einfacher” zu bezeichnen, wäre falsch. Allerdings kann man im Weinrestaurant Mann und Co. noch eindrucksvoller speisen. In einem winterlichen Menü überrascht die Küche etwa mit einem perfekten 61-Grad Eigelb in einer Schaumsuppe, gefrorenen Meerrettichkugeln in Kartoffel-Lauch-Vichyssoise oder der vermutlich besten Interpretation einer Tarte auch Citron. Wenn der Koch dann noch selbst das i-Tüpfelchen am Tisch auf den Teller serviert, ist das kulinarische Erlebnis einfach perfekt. Mit großem Aufwand wird täglich in zwei separaten Küchen alles selbst gemacht.
Zahlreiche Aktivitäten im Hotel und in Davos
Das Frühstücksbuffet bietet nicht nur eine große Auswahl, sondern jeweils auch beste Qualität. Selbstverständlich ist, dass die Wurst alle paar Minuten frisch vom Stück geschnitten wird – oder der Tête de Moine frisch abgehobelt. Dank des Panoramablicks auf die Berge und der Auswahl verfliegt beim Frühstück schnell die Zeit. Wochentags kann man bis 11, am Wochenende sogar bis 12 Uhr hier verweilen. Danach ging es für uns auf den Balkon zum winterlichen Sonnenbad. Bei einem Kurzaufenthalt und gutem Wetter bieten das Hotel täglich spannende Aktivitäten (wie einen Cocktailkurs oder Schneeschuhwanderungen) und Davos so viel, dass aus Zeitgründen gar nicht dazu kommt, den Wellnessbereich zu nutzen. Ansonsten bietet der geräumige Spa das einzige Solebad der Gegend. Allen Gästen steht zudem permanent ein hoteleigner Shuttleservice für die Umgebung zur Verfügung.
Besonders angenehm ist, dass das Haus groß genug ist, um anonym Urlaub zu machen, aber noch so übersichtlich, dass das Personal kaum nach der Zimmernummer fragen muss und sich die Gastgeber beim Frühstück persönlich nach dem Wohlergehen der Gäste erkundigen können. Die Direktoren Maria und Bardhyl Coli haben das traditionsreiche Haus erfolgreich ins Jahr 2017 gebracht und seine Geschichte dezent integriert. Der Charme früherer Zeiten kombiniert mit einer modernen Einrichtung sind das, was man so häufig bei kühlen Designhotels vermisst. Am besten reserviert man direkt für den Herbst: Das Waldhotel Davos hat von Ende November bis Ende März geöffnet.
Waldhotel Davos
Buolstrasse 3
CH-7270 Davos Platz
+41 (0)81 415 15 15
Geöffnet von von Ende November bis Ende März
Preise variieren je nach Auslastung. Buchung und Info:
waldhotel-davos.ch
Fotos: abouthotels, Waldhotel Davos
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