Es gibt Hotels, die dich einfach umhauen. Am besten ist es, wenn das nicht nur durch den ersten Blick von außen passiert, sondern im Inneren auch noch fortgesetzt wird. Ein Beispiel ist das Hotel Intercontinental Dieu in Marseille – sicherlich eines der besten und schönsten 5* Häuser in Europa.
Intercontinental ist neben Kempinski eine der großen wirklich stets luxuriösen und Hotelketten der Welt. Das Interncontinental Marseille hat eine ganz besonders lange und weniger touristische Geschichte: Im Jahr 2003 verließ der letzte Patient das “Hôpital Dieu, Saint-Espirit Hospital”, nachdem dieses größte Krankenhaus der Stadt sagenhafte 805 Jahre betrieben wurde. Von 2003 bis 2006 wurde das Krankenhaus zu Ausbildungszwecken genutzt, bevor es von 2010-2013 zum Luxusresort umgebaut wurde. Das Intercontinental Marseille bietet seitdem in verschiedenen Kategorien 194 Zimmer und mehrere Bars und Restaurants sowie eine Spa Area.
Die Lage des Intercontinental Marseille ist einmalig. Auf einem Hügel thront es mit perfektem Blick auf den Hafen sozusagen über der Stadt. Der Anblick ist pompös – gleichzeitig ist es beeindruckend, wie attraktiv der zeitlose Baustil des 18. Jahrhunderts immernoch zu einem modernen Hotel passt. Das wird auch Innen fortgeführt: Hier hat man es geschafft, die alten Strukturen des Gebäudes nicht zu verändern und doch ein hochmodernes, minimalistisches Design damit zu vereinbaren. Ein echter Hingucker ist zum Beispiel die einladende Lobby, die fast nur aus weißem und schwarzem Marmor gestaltet ist.
Gerade im Sommer ist auch der Weg zum Zimmer ein Traum: Man geht durch mehrere, offene Treppenhäuser und Flure mit Blick in den Innenhof bzw. die Stadt. Allerdings müssen, je nach Lage, bis zum eigenen Zimmer mehrere historische Türen, die die einzeilnen Gebäudeteile abtrennen, mit der Schlüsselkarte geöffnet werden. Marseille gilt als extrem kriminelle Stadt – gerade für Touristen hat man hier also für Sicherheir gesorgt.
Die Zimmer selbst sind im klassischen 5-Sterne Stil gehalten: Das Bad ist, typisch für Intercontinental, neben einem großen Raum mit Waschbecken und Badewanne und in 2 kleine, separierte Teile mit jeweils Dusche und WC aufgeteilt. Die Zimmer selbst sind auch in der “günstigsten” Preiskategorie extrem geräumig. Dazu tragen auch die mehrere Meter hohen Fenster bei, die nicht geöffnet werdne können. Obwohl man sich in einem über 800 Jahre alten Gebäude befindet, mangelt es an Komfort an nichts. Sowohl die neuesten Entertainmentsysteme als auch eine perfekte Klimatisierung hat man integriert. Achtung: Bei den Zimmern, die explizit keinen Blick auf den Hafen haben, kann es passieren, dass der Blick auf einen etwas ranzigen Hinterhof mit Baustelle fällt.
Besonders angenehm ist bei Intercontinental immer der Service. Im Gegensatz zu furchtbar pubertierenden Auszubildenden mancher anderer Hotelketten stimmt hier einfach alles. Das Personal ist zurückhaltend freundlich und bringt auch Nachts um 2:30 Uhr das zuhause vergessene Zahnputz-Equipment innerhalb von 5 Minuten. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig, allerdings wird es witzigerweise in einem winzigen Raum serviert. Eines der typischen Zeichen eben, dass man dem Frühstück nicht überall einen so hohen Stellenwert wie in Deutschland zuschreibt. Entweder man frühstückt auf der traumhaften Panoramaterrasse oder in einem modernen Raum, in dem wohl Teile der Ur-Mauern des Hôpital Dieu integriert sind:
Zimmer gibt es auf Booking ab 300 EUR. Je nach Saison und Kategorie lässt sich der Preis mindestens verdoppeln. Die Kategorien unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausrichtung bzw. dem Blick, in der Ausstattung jedoch kaum. Aufgrund der historischen Auffahrt dierkt zum Haupteingang ist das Haus regelmäßig auch Ziel von Fahrzeugpräsentationen.
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