Die Toskana im August 2013. Auf dem Weg vom Palio in Siena sollte es noch eine Nacht nach Arezzo gehen. Gut 35 Grad hatet es, die Klimaanlage im Auto hatte Einiges zu tun. Nachdem wir noch ein paar Stunden auf dem Markt in Arezzo während der Mittagshitze verbracht hatten, wollten wir uns im Hotel erstmal abkühlen. Das zog sich zunächst etwas hin, da das Best Western Galileo Palace zwar nicht weit außerhalb Arezzos liegt, allerdings relativ abseits, so dass es von Navigationssystemen nur über Umwege gefunden werden kann.
Schon beim Check-In fiel neben dem extrem unattraktivem Äußeren des Hotels auf: Um die Lobby standen alle (Eingangs-)Türen offen. Toskanisch heißer Wind wehte durch die Eingangshalle. Komisch, da doch alle Hotels Türen und Fenster zwecks Klimaanlagen-Effizienz geschlossen halten. Egal. Aufs Zimmer und die Klimaanlage ein.
Nachdem wir die endlos langen Gänge und einen kurzen Stromausfall (wenige Sekunden) im Aufzug hinter uns gebracht hatten, das Hotel stammt aus den 70ern, folgte der Hitzeschock: Im Zimmer war es richtig heiß. Es war dunkel, alle Vorhänge zu, aber heiß. Die Klimaanalge schien zu arbeiten. Am ca. 15 Jahre alten Dreh-Thermostat haben wir erstmal die maximale Kältestufe eingestellt. Auch nach 10 Minuten kam zwar keine warme Luft aus dem Gebläse, aber auch keine Kalte. Zu allem Übel lagen die riesigen Fenster unseres Zimmers auf der sonnenzugewandten Seite des Gebäudes. Die Klimaanlage, die nicht wirklich eine war, kämpfte also gegen die Hitze seitens der Fenster. “Es ist zu heiß in unserem Zimmer und die Klimaanalge geht nicht richtig” ließen wir die Dame am Empfang wissen. 29.9 Grad habe es gerade in unserem Zimmer, sagte die Frau an der Rezeption. Sie könne das auf ihrem PC genau sehen. Man kenne das Problem und wir sollen bis zum Abend abwarten. Gut, keine Abkühlung, dafür ein weiterer Ausflug im klimatisierten Auto. Abends um 22 Uhr war es im Zimmer noch genauso warm. Die Dame, die schon am Nachmittag da war, meldete auf Nachfrage nun 29.2 Grad. Das sei immer noch zu warm. Wir könnten gerne das Zimmer tauschen, dann sei es aber kein “so schönes” mehr. Oje. Kein so schönes? Wir hatten ein normales aber wirklich kein schönes Zimmer. Da es nicht noch schlimmer werden sollte, entschlossen wir uns in unserer Zimmersauna zu nächtigen.
Schweißgebadet ging es auch am nächsten Morgen beim Frühstück weiter, auch der Frühstückssaal und die Wurst genossen maximale Sonneneinstrahlung bei minimaler Kühlung.
Das Problem des Galileo Hotels bei Arezzo ist, dass es wohl ein großes Klimaaggregat für alle Zimmer gibt, welches nicht genug Kühlmittel für alle einzelnen Gebläse in den Räumen bereitstellen kann. Die Klimaalage läuft also zwar auf dem Maximum, ist aber für die Größe des Hotels unterdimensioniert. Die einzige Abkühlung brachte am Abend ein Sprung in den Hotelpool auf dem Dach. Hier muss man allerdings erst den Hausmeister überreden, das Licht einzuschalten. Im Frühjahr oder Herbst mag das Hotel in Ordnung sein, für die heißen Sommermonate würden wir es aber keinesfalls empfehlen. Eine Alternative wäre wohl das neu gebaute AC Arezzo.